Ein Verlustvortrag ist ein steuerrechtliches Instrument, das sowohl für Start-up-Gründer als auch für Investoren von Interesse sein kann. Oft ist es so, dass Startups gerade in den Anfangsjahren zunächst mehr Verluste als Gewinne verzeichnen. Hier kommt der Verlustvortrag ins Spiel: Verluste aus einem Geschäftsjahr können in die nächsten Jahre vorgetragen werden, um sie mit zukünftigen Gewinnen zu verrechnen. Diese Möglichkeit bietet Startups eine willkommene Entlastung, denn sie reduziert die Steuerlast in ertragreicheren Jahren. Aber wie funktioniert das genau?
Wie funktioniert der Verlustvortrag?
Der Verlustvortrag ist eine Form der steuerlichen Verlustnutzung. In Deutschland erlaubt das Steuerrecht, die Verluste eines Jahres auf die kommenden Jahre zu übertragen. Nehmen wir an, ein Unternehmen erwirtschaftet im ersten Jahr einen Verlust. Anstatt diesen Verlust einfach zu akzeptieren, kann das Unternehmen ihn in die Zukunft „mitnehmen“ und mit künftigen Gewinnen verrechnen. Das Gesicht des Steuerberaters wird in der Regel dabei aufhellen.
Warum ist der Verlustvortrag für Startups wichtig?
Start-ups sind häufig auf Kapitalzuflüsse und Einsparungen angewiesen, um die anfänglichen Jahre zu überleben. In dieser Phase kann ein Verlustvortrag Gold wert sein. Durch die Möglichkeit, steuerlich Verluste mit künftigen Gewinnen zu verrechnen, kann eine solche Maßnahme die Liquidität des Unternehmens schonen. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein? Zumindest ein Lichtblick in der häufig risikoreichen Welt der Startups.
Kann der Verlustvortrag unbegrenzt genutzt werden?
Nicht ganz. Der Verlustvortrag ist auch mit Rahmenbedingungen und Regeln versehen. Nach deutschem Steuerrecht gibt es keine zeitliche Begrenzung, aber eine betragsmäßige: Verluste können bis zu 1 Million Euro in einem Jahr unbeschränkt verrechnet werden. Darüber hinausgehende Verluste können nur zu 60 % der positiven Einkünfte genutzt werden. Ein bisschen Mathematik ist also erforderlich.
Was unterscheidet Verlustvortrag von Verlustrücktrag?
Ah, das klingt ähnlich, ist aber anders. Der Verlustrücktrag ermöglicht es, Verluste eines Jahres rückwirkend mit Gewinnen aus dem Vorjahr zu verrechnen. Dies ist jedoch nur bis zu einem Betrag von maximal 1 Million Euro möglich. Für den Fall, dass Startups im letzten Jahr Gewinne verzeichneten, können sie diese mit den gegenwärtigen Verlusten ausgleichen und eine Erstattung bereits gezahlter Steuern beantragen. Eine raffinierte Möglichkeit, die Steuerlast zu optimieren.
Welche Rolle spielt der Verlustvortrag bei Investitionsentscheidungen?
Für Investoren kann der Verlustvortrag ein wichtiger Faktor bei der Entscheidungsfindung sein. Dank dieser Regelung haben Unternehmen mehr Raum, um in den Aufbau ihres Geschäfts zu investieren, was die Überlebenschancen und letztlich die Rendite erhöht. Durch die Möglichkeit, spätere Gewinne nicht voll versteuern zu müssen, bleibt mehr Kapital im Unternehmen—ein attraktiver Punkt für Investoren, die am langfristigen Erfolg interessiert sind.
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