Was ist ein Spruchkörper?

In der Welt der Startup-Investments begegnen einem viele Fachbegriffe und Abläufe, die zunächst verwirren können. Ein Begriff, der dabei öfter fällt, ist der „Spruchkörper“. Auf den ersten Blick klingt das nach einer juristischen Hülle, hat aber mehr mit der Bewertung von Unternehmensentscheidungen zu tun. Schauen wir uns nun genauer an, was es damit auf sich hat.

Was versteht man unter einem Spruchkörper?

Ein Spruchkörper ist ein Gremium, oft bei einem Gericht angesiedelt, das bei Streitigkeiten oder Unklarheiten über die Angemessenheit von finanziellen Ausgleichszahlungen und Abfindungen entscheidet. Dies geschieht in der Regel bei Unternehmensübernahmen oder -fusionen. Der Spruchkörper prüft, ob Minderheitsgesellschafter fair behandelt wurden. Also ob sie einen angemessenen Anteil am Kuchen abbekommen haben. Kein leichtes Brot, wenn man bedenkt, dass Unternehmen ihre Zahlen oft geschönt präsentieren. Doch der Spruchkörper ist dafür da, den Überblick zu behalten und Gerechtigkeit zu schaffen.

Warum braucht es einen Spruchkörper?

Startup-Investoren wissen es: Fusionen und Übernahmen sind emotional aufgeladen. Es geht um viel Geld und noch mehr Erwartungen. Und mittendrin steht oft der Minderheitsgesellschafter, der nicht über den Tisch gezogen werden will. Ohne Spruchkörper würde das Risiko bestehen, dass die Mehrheitsaktionäre ihren Willen durchdrücken. Da kommt der Spruchkörper ins Spiel, um eine neutrale Beurteilung und fairen Interessenausgleich zu ermöglichen. Mit spitzen Ohren und einem scharfen Blick prüft er die Bilanzen und Verträge und sorgt dafür, dass niemand mit leeren Taschen nach Hause geht.

Wie unterscheidet sich der Spruchkörper von anderen Entscheidungsorganen?

Schaut man sich die Geschäftslandschaft an, begegnet man zahlreichen Entscheidungsorganen: Aufsichtsräte, Schlichtungsstellen und was es sonst noch alles gibt. Der Spruchkörper sticht heraus, weil er nicht präventiv agiert, sondern retrospektiv. Er greift ein, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Während andere Organe gebildet werden, um Vorgänge zu lenken und zu überwachen, kommt der Spruchkörper ins Spiel, wenn die Lage knifflig und bereits eskaliert ist. Sein Ziel ist es, Rückschlüsse zu ziehen und die Lage zu entspannen.

Gibt es Kritik an der Arbeit des Spruchkörpers?

Niemand ist perfekt, auch nicht der Spruchkörper. Natürlich bleibt auch seine Arbeit nicht unbelastet von Kritik. Man wirft ihm mitunter Langsamkeit vor, was bei komplexen Verhandlungen zu Verzögerungen führen kann. Dann ist da noch die Diskussion über die Objektivität – einige meinen, dass die Entscheidungen nicht immer nachvollziehbar sind. Doch welcher Richter fällt schon immer leicht verständliche Urteile? Manchmal steckt der Teufel im Detail, und der Spruchkörper ist dafür da, ihn aufzuspüren.

In welchen Situationen wird ein Spruchkörper aktiv?

Der Spruchkörper wird dann aktiv, wenn es im Unternehmensalltag, besonders bei leicht reizbaren Startups, zum Knallen kommt. Sprich: Wenn die Übernahme oder Fusion eines Unternehmens dazu führt, dass sich Aktionäre oder Gesellschafter um ihre Rechte und Pflichten streiten. Der Spruchkörper hat dann das letzte Wort, um der Friedenswächter in einem oft chaotischen Feld zu sein.

Danach wird auch oft gesucht:

Minderheitsrechte, Unternehmensübernahme, Abfindung, Fusion, Gesellschafterstreit, Investitionsstreitigkeiten, Gerichtlicher Prüfungsausschuss, Wertfestsetzung, Schlichtungsverfahren, Aktionärsschutz, Vertragsverhandlungen.