Sittenwidrigkeit klingt wie ein altertümlicher Begriff aus einem Drama von Schiller, hat aber auch im Bereich Startup-Investments seine Finger im Spiel. Wenn Menschen von Sittenwidrigkeit sprechen, meinen sie damit oft einen rechtlichen Hebel, um Verträge unwirksam zu machen, die schwer gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden verstoßen. Doch was hat das mit dem frischen und innovativen Feld der Startup-Investments zu tun?
Welche Bedeutung hat Sittenwidrigkeit im Kontext von Startup-Investments?
Sittenwidrigkeit kann in der Welt der Startup-Investments eine wichtige Rolle spielen. Investitionen in aufstrebende Unternehmen sind risikoreich und oft ist dabei Kreativität gefragt. Doch es gibt Grenzen der Geschäftsethik, die nicht überschritten werden sollen. Etwa, wenn ein Investor sich durch unfaire Vertragsklauseln Vorteile verschafft, die das Startup massiv benachteiligen. Solche Verträge könnten sittenwidrig sein, da sie das Gleichgewicht stark zu Ungunsten einer Partei verschieben. Ein klassisches Beispiel sind überhöhte Zinsen oder Knebelverträge, die das Unternehmen in den Ruin treiben könnten.
Wie erkennt man sittenwidrige Geschäftsverträge?
Man erkennt sittenwidrige Verträge häufig daran, dass sie stark einseitig sind. Sie schützen lediglich die Interessen des Investors oder Gründers, während die andere Partei ins Bodenlose fällt. Juristisch spricht man dabei auch von der sogenannten „Inhaltskontrolle“. Vertragstexte, die exzessive Strafen bei Nichterfüllung vorsehen oder Rechte ungleich verteilen, könnten von einem Gericht als sittenwidrig eingestuft werden. Doch Achtung: Die Beurteilung ist immer einzelfallabhängig und ein komplexes Zusammenspiel von Recht und Moral.
Wo liegt der Unterschied zwischen Sittenwidrigkeit und Unsittlichkeit?
Während beides ein wenig antiquiert klingt, gibt es feine Unterschiede. Sittenwidrigkeit bezieht sich auf rechtliche Normen und kann Verträge unwirksam machen. Unsittlichkeit hingegen ist eher eine moralische Kategorie. Ein Vertrag, der sittenwidrig ist, muss nicht unbedingt unsittlich sein und umgekehrt. Im betriebswirtschaftlichen Kontext spielen allerdings rechtlich relevante Begriffe eine größere Rolle, da sie direkte Auswirkungen auf die Wirksamkeit von Geschäftsvereinbarungen haben können.
Welche Risiken bestehen für Startups durch sittenwidrige Vertragsklauseln?
Die Risiken können für Startups erheblich sein. Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ein Gründer ist so begeistert von der Aussicht auf finanzielle Unterstützung, dass er unachtsam in einen sittenwidrigen Vertrag einwilligt. Sollte dieser Vertrag dann für ungültig erklärt werden, steht das Unternehmen möglicherweise ohne die benötigte Finanzierung da. Zudem können rechtliche Auseinandersetzungen zusätzlichen finanziellen und zeitlichen Druck erzeugen – gleichermaßen Ressourcen, die ein junges Unternehmen in die Entwicklung und Markteinführung seiner Produkte investieren sollte.
Wie können sich Startups vor sittenwidrigen Verträgen schützen?
Eine Möglichkeit besteht darin, jeden Vertragsentwurf sorgfältig zu prüfen und nicht allein vom Glanz einer Investition verblenden zu lassen. Der Austausch mit einem erfahrenen Anwalt oder Berater kann dabei helfen, potenziell sittenwidrige Klauseln frühzeitig zu identifizieren. Ein klar definierter Due-Diligence-Prozess kann ebenfalls Absicherungen bieten. Schlüsselfaktoren sind dabei Transparenz, das Einvernehmen beider Parteien, und eine faire Verteilung der Risiken und Gewinne.
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