Eine Organklage ist in der Wirtschaftswelt vor allem dann von Bedeutung, wenn es um Streitigkeiten innerhalb einer Gesellschaft geht. Besonders in Startups, die durch hohe Dynamik und schnelle Entscheidungsprozesse geprägt sind, kann dies ein nützliches Werkzeug sein. Doch was genau verbirgt sich dahinter?
Wie funktioniert eine Organklage?
Die Organklage zielt darauf ab, interne Konflikte innerhalb eines Unternehmens rechtsverbindlich zu klären. Aktionäre oder Gesellschafter können gegen die Organe des Unternehmens vorgehen, meistens gegen den Vorstand oder Geschäftsführer. Das Spannende daran: Es geht nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern um die Einhaltung von gesetzlichen und satzungsmäßigen Pflichten. Die betroffenen Organe könnten beispielsweise nachweislich gegen Rechtsvorschriften verstoßen haben. Wir sprechen also von einem demokratischen Kontrollinstrument, das sicherstellt, dass der Laden korrekt geführt wird.
Wann kommt eine Organklage zum Einsatz?
Nun, wer in ein Startup investiert, das größtenteils auf kreativen Freigeistern und visionären Überzeugungstätern beruht, fragt sich zurecht: Wann wird die Keule der Organklage ausgepackt? Meistens, wenn der Hase im Pfeffer liegt und eben besagte Führung ihre Aufgaben nicht erfüllt. Ein klassisches Beispiel sind Missmanagement oder ungerechte Geschäftsführungsentscheidungen, die dem Unternehmen schaden könnten.
Welche Unterschiede gibt es zu einem Gesellschafterbeschluss?
Im krassen Gegensatz zur Organklage steht der Gesellschafterbeschluss. Während bei ersterer eine richterliche Entscheidung erwirkt werden soll, versucht man beim Beschluss, interne Differenzen einvernehmlich zu klären. Ein Beschluss kommt in Betracht, wenn alle gemacht haben, was sie wollten, und keiner daran denkt, dass es ein Reglement gibt. Sprich, es herrscht Kommunikationsbedarf, bis der Klärungsbedarf sprichwörtlich vor der Tür steht. Die Organklage hängt dann wie ein Damoklesschwert über allem und jedermann wünscht sich plötzlich, alles friedlich per Resolution zu regeln.
Was sollten Investoren über Organklagen wissen?
Gerade beim Einstieg in Unternehmen, die noch in den Kinderschuhen stecken, spielt das Wissen um die Rechtslage eine großes Rolle. Eine Organklage kann als Investitionsrisiko betrachtet werden. Es ist eine klare Ansage an die Unternehmensleitung und signalisiert, dass jemand die Einhaltung der Regularien überwacht. Es ist fast so, als hätte man einen Schiedsrichter, der jederzeit das Spiel pfeifen kann. Kommen allerdings keine solchen Klagen auf, könnte es für einen Investor bedeuten, dass im Unternehmen alles in Butter ist – jedenfalls in rechtlichem Sinne.
Danach wird auch oft gesucht:
Gesellschafterversammlung, Geschäftsführervertrag, Satzungsänderung, Corporate Compliance, Gesellschaftsrecht, Investoren-Wissen, Unternehmensleitung, Startup-Recht, Aktionärsrechte