Was ist eine Berufskrankheit?

Eine Berufskrankheit ist eine Erkrankung, die sich eine Person durch Ausübung ihres Berufs zuzieht. Diese Krankheiten entstehen nicht plötzlich, sondern entwickeln sich über einen längeren Zeitraum infolge bestimmter beruflicher Tätigkeiten oder Einwirkungen. Berufskrankheiten sind in Deutschland gesetzlich definiert und werden im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung behandelt.

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine Erkrankung als Berufskrankheit anerkannt wird?

Für die Anerkennung einer Berufskrankheit müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Erstens muss ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der beruflichen Tätigkeit und der Erkrankung bestehen. Zweitens muss die Krankheit in der Liste der Berufskrankheiten enthalten sein, die die Bundesregierung in der sogenannten Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) veröffentlicht hat. Schließlich muss der medizinische Nachweis erbracht werden, dass die Erkrankung durch die beruflichen Bedingungen verursacht wurde.

Was ist der Unterschied zwischen einer Berufskrankheit und einem Arbeitsunfall?

Ein Arbeitsunfall ist ein plötzliches, von außen auf den Körper einwirkendes Ereignis, das während der beruflichen Tätigkeit oder auf dem direkten Weg zur Arbeit oder nach Hause passiert. Ein Beispiel wäre ein Sturz von einer Leiter. Eine Berufskrankheit dagegen entwickelt sich schleichend durch dauerhafte berufliche Einwirkungen, wie zum Beispiel durch den Umgang mit gefährlichen Stoffen oder durch ständiges Heben schwerer Lasten. Der Kernunterschied liegt also in der Art und Weise sowie in der Zeitspanne der Entstehung.

Wer ist für die Anerkennung und Entschädigung von Berufskrankheiten zuständig?

Zuständig für die Anerkennung und Entschädigung von Berufskrankheiten sind die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Diese Träger der gesetzlichen Unfallversicherung prüfen, ob die gesetzlichen Voraussetzungen für die Anerkennung einer Berufskrankheit erfüllt sind. Bei positiver Entscheidung hat der Betroffene Anspruch auf Leistungen wie Heilbehandlung, Rehabilitation und, bei dauerhaften Einschränkungen, auf Rentenzahlungen.

Welche rechtlichen Schritte können Betroffene unternehmen, wenn ihre Berufskrankheit nicht anerkannt wird?

Wird eine Berufskrankheit nicht anerkannt, können Betroffene Widerspruch einlegen. Dies muss schriftlich und innerhalb eines Monats nach Erhalt des ablehnenden Bescheids erfolgen. Falls der Widerspruch ebenfalls abgelehnt wird, steht der Rechtsweg offen. Betroffene können vor dem Sozialgericht Klage erheben. Hier empfiehlt es sich, einen Anwalt hinzuzuziehen, der auf Sozialrecht spezialisiert ist, um die Erfolgschancen zu erhöhen.

Welche bekannten Beispiele für Berufskrankheiten gibt es?

Es gibt zahlreiche Beispiele für Berufskrankheiten, einige der bekanntesten sind: Asbestose, die durch Asbeststaub verursacht wird und vor allem bei Arbeitern im Baugewerbe und in der Schifffahrt vorkommt. Lärmschwerhörigkeit, eine häufige Belastung bei Berufen in der Industrie oder der Musikbranche. Hautkrankheiten durch den Umgang mit chemischen Substanzen, etwa bei Friseuren oder Bäckern. Atemwegserkrankungen durch den Einatmen von Stäuben oder Dämpfen, häufig in der Holz- und Metallverarbeitung.

Danach wird auch oft gesucht:

Arbeitsunfall, Krankenversicherung, Rehabilitation, Sozialgericht, Rentenrecht, Unfallversicherung, Arbeitsschutz, Berufsunfähigkeit, Jahresarbeitszeitgrenze, Prävention.