Arbeitslosengeld ist eine finanzielle Unterstützung, die der Staat in Deutschland an Menschen zahlt, die unverschuldet ihre Arbeit verloren haben. Es handelt sich dabei nicht um Almosen, sondern um eine Leistung, die aus den Sozialversicherungsbeiträgen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanziert wird. Aber wie genau funktioniert das eigentlich? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein und wie lange erhält man Arbeitslosengeld? Lassen Sie uns diese und weitere Fragen genauer betrachten.
Wer hat Anspruch auf Arbeitslosengeld?
Um Arbeitslosengeld zu erhalten, muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zunächst einmal muss man natürlich arbeitslos sein. Klingt trivial, ist aber wichtig: Man darf keiner sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen. Außerdem muss man sich bei der Agentur für Arbeit persönlich arbeitslos gemeldet haben. Ein weiterer Punkt ist die sogenannte Anwartschaftszeit. Das bedeutet, dass man innerhalb der letzten 30 Monate vor der Arbeitslosmeldung mindestens 12 Monate in einem versicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis gestanden haben muss. Ohne diesen Nachweis sieht es düster aus.
Wie hoch ist das Arbeitslosengeld?
Das Arbeitslosengeld ist kein pauschaler Betrag, der für jeden gleich ist. Es richtet sich nach dem letzten durchschnittlichen Bruttoeinkommen. Genauer gesagt beträgt das Arbeitslosengeld 60 % des pauschalierten Nettoentgelts des letzten Jahres. Hat man Kinder, steigt dieser Satz auf 67 %. Bedeutet: Je mehr man vorher verdient hat, desto mehr Arbeitslosengeld gibt es. Fair? Naja, zumindest irgendwie nachvollziehbar.
Wie lange bekommt man Arbeitslosengeld?
Auch hier gibt es keine pauschale Antwort. Die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes hängt von der Dauer der versicherungspflichtigen Beschäftigung in den letzten fünf Jahren und dem Alter ab. Die Spanne reicht von 6 Monaten bis zu maximal 24 Monaten für ältere Arbeitnehmer. Wer länger arbeitslos ist, rutscht in die Grundsicherung, umgangssprachlich auch als Hartz IV bekannt.
Was ist der Unterschied zwischen Arbeitslosengeld und Hartz IV?
Hier lohnt sich ein Blick auf die Unterschiede. Das Arbeitslosengeld (oder Arbeitslosengeld I) ist eine Versicherungsleistung und abhängig von den Beiträgen, die vorher in die Arbeitslosenversicherung gezahlt wurden. Hartz IV (oder Arbeitslosengeld II) hingegen ist eine Grundsicherungsleistung. Das bedeutet, jeder der bedürftig ist, hat Anspruch darauf, unabhängig davon, wie viel er vorher verdient hat. Aber: Hartz IV ist bedarfsorientiert. Man muss also sein Vermögen größtenteils aufbrauchen und wird nur unterstützt, wenn man wirklich nichts mehr hat.
Welche Pflichten hat man als Arbeitsloser?
Arbeitslos sein heißt nicht, die Füße hochzulegen. Wer Arbeitslosengeld bezieht, hat gewisse Mitwirkungspflichten. Dazu gehört, sich aktiv um eine neue Arbeit zu bemühen und jede zumutbare Arbeit anzunehmen – auch wenn diese nicht dem vorherigen Beruf oder Qualifikationsniveau entspricht. Wer sich querstellt, riskiert Sanktionen und Kürzungen beim Arbeitslosengeld. Also: Motiviert bleiben und Augen offen halten!
Kann man das Arbeitslosengeld aufstocken?
Falls das Arbeitslosengeld nicht zum Leben reicht, kann man es unter Umständen aufstocken. Dies geschieht in Form von Hartz IV. Der Unterschied? Arbeitslosengeld I wird weiter gezahlt, aber zusätzlich gibt’s vom Jobcenter eine Aufstockung. Das nennt man dann Arbeitslosengeld II Aufstockung. Ein bürokratischer Aufwand, der sich aber lohnen kann.
Können Selbstständige auch Arbeitslosengeld erhalten?
Selbstständige sind nur bedingt versichert. Wer sich freiwillig in der Arbeitslosenversicherung versichert und regelmäßig Beiträge zahlt, kann ebenfalls einen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Achtung: Dies gilt nicht automatisch!
Danach wird auch oft gesucht:
Sozialversicherung, Grundsicherung, Hartz IV, Arbeitsvertrag Kündigung, Arbeitsrecht, Kündigungsschutz, Sozialrecht, Arbeitsagentur, Arbeitnehmerrechte, Arbeitslosengeld II, Erwerbslosigkeit.